1. Warum sollte ich eine Online-Klausur über Proodle und nicht einfach per E-Mail abwickeln?
Weil "wir" (= E-Learning Team, Rechenzentrum) glauben, dass die eingesetzten Systeme für Klausuren und Prüfungen eine gewisse Stabilität, Sicherheit und Verlässlichkeit bieten sollten und dass Klausurabgaben entsprechend protokolliert werden und nachgehalten
werden sollten.
Es kann außerhalb des Prüfungssystems nicht sichergestellt werden, dass alle Studierenden tatsächlich ihre @stud.thga.de-Mail-Adresse nutzen. Am Ende bekommen Sie Klausurlösungen über irgendwelche Freemail-Server mit all ihren tlw. kritischen Eigenheiten. E-Mail-Systeme haben darüber hinaus eine
gewisse "Verarbeitungslogik" aller an sie herangetragenen Aufgaben. Daher ist der "Empfangen"-Zeitstempel Ihres Postfaches nicht zwingend der "Gesendet"-Zeitstempel des/der Absenders/-in. Eine Protokollierung einer rechtzeitigen Abgabe ist kaum möglich.
Außerdem: Wenn Ihr Postfach zeitgleich diverse Klausurlösungen (aus je mehreren Dateien, die jew. mehreren MB Dateigröße aufweisen) empfangen soll, kommen zusätzlich Themen wie "Postfachgröße", Schutzmechanismen und weitere Rahmenbedingungen ins Spiel.
Kurz: Bei studienverlaufsrelevanten Vorgängen sollten nur entsprechend abgesicherte, getestete und dafür vorgesehene IT-Systeme zum Einsatz kommen. Für die "Aktivität: Aufgabe" innerhalb eines Moodle-Systems (evtl.: eines speziellen zweiten Prüfungssystems) können
einigermaßen gesicherte Grundannahmen bzgl. Belastung und Verfügbarkeit abgegeben werden, für die beteiligten Mailserver dagegen nicht.
Entgegen evtl. anders lautender Beschlüsse oder Empfehlungen sollte daher von einer Abwicklung via E-Mail Abstand genommen und auf die empfohlenen und dafür ausgelegten IT-Systeme zurückgegriffen werden. Eine Möglichkeit, die Lösung als E-Mail einzureichen, sollte nur für den absoluten (technischen) Notfall eingeräumt werden.
2. Das soll wirklich ein angemessener Klausurersatz sein?
Ja. Natürlich müssen evtl. Adaptionen und Anpassungen bzgl. Umfang und Aufgabenart vorgenommen werden, aber die grundsätzliche Überprüfung von in der Lehrveranstaltung vermitteltem Wissen funktioniert auch über die Distanz. Ohne die Diskussion über punktuelles Prüfungslernen ("Bulimielernen") und Zensuren im Allgemeinen hier zu eröffnen, ist eine Online-Klausur sicherlich eine ernstzunehmende Alternative zu einer Präsenzklausur.
Dass die Prüfungskandidaten mehrere Stunden unbeaufsichtigt an einer Klausur arbeiten, sollte bei der Konzeption und dem "Design" der Aufgabenstellung bedacht werden: Einerseits darf die Klausur in Umfang, Niveau und Schweregrad nicht so einfach sein, dass sie auch mittels Recherche und ohne Vorbereitung innerhalb der Klausurzeit bewältigt werden kann. Andererseits sollten individuelle Unterschiede - sowohl sprachlich, kognitiv als auch bzgl. Medienkompetenz und technischer Ausstattung - berücksichtigt werden. Absprachen der Kandidat/-innen untereinander und Recherchen müssen zeitlich "unrentabel" sein.
Das Szenario "Online-Klausur" bietet dafür experimentellere Funktionen als eine Präsenzklausur, z.B. die Einreichung einer Lösung als Präsentation, als Video- oder Audiodatei. Auch die Fragestellung kann im Gegensatz zu "Pen and Paper"-Klausuren digitale und interaktive Medien enthalten.
Als Aufgabenart könnten darüber hinaus statt klassischer Klausuren komplexere Fallbeispiele, bei deren Bearbeitung sowohl Transferleistungen von Lehrveranstaltungsinhalten als auch praktische Anwendung (z.B. in Form von Berechnungen) gefordert werden, zum Einsatz kommen.
3. Warum ist die parallele Videokonferenz optional?
Die Videokonferenz ist nur noch zur Klärung von Fragen und zwecks Support für Prüfungskandidat/-innen (= Teilnahme freiwillig) erlaubt. So sollen die Prüfungskandidat/-innen nicht mit der Klausur völlig allein gelassen werden: Via Videokonferenz kann ein/e Ansprechpartner/in zur Verfügung stehen.
Alternativ können zwecks Erreichbarkeit einer Ansprechperson auch andere Kommunikationsmittel (Telefon, E-Mail, Moodle: Forum, Chat, Dialog) eingesetzt werden.
4. Welche Abgabe-Einstellungen sind sinnvoll?
Bei der Konfiguration von Dateianzahl, -größe, und -format sollte genau überlegt werden, was auf Seiten der Kandidat/-innen für Lösungsdateien generiert werden können:
- Wenn z.B. handschriftliche Notizen/Berechnungen fotografiert oder gescannt werden sollen, muss entsprechend die Anzahl akzeptierter Dateien und deren max. Größe diesen Umstand berücksichtigen.
- Wenn Spezialsoftware (z.B. CAD-Software) genutzt werden soll, ist entsprechend die Anzahl der einzureichenden Dateien und die zu erwartende Dateigröße anzupassen.
- Wenn Videos eingereicht werden sollen, ist von sehr großen Dateien auszugehen.
- ...
Die voreingestellte Dateigröße des Kurses (10MB) lässt sich in den Kurseinstellungen im Abschnitt "Dateien und Uploads" hochsetzen. Die in den Abgabeeinstellungen vorgenommene Größenbegrenzung gilt für jede der hochzuladenden Dateien, sie ist nicht als Summe aller Dateien zu verstehen.
5. Können die Prüfungskandidat/-innen vor Abgabebeginn die Aufgabe und die Klausurbögen sehen?
Das könnte sein! Bitte achten Sie unbedingt darauf, dass die Einstellung "Beschreibung immer anzeigen" im Abschnitt "Verfügbarkeit" deaktiviert ist. Damit wird sichergestellt,
- dass zwar die Aufgabe prinzipiell im Kursraum erscheint und nicht unsichtbar ist,
- dass aber vor dem Abgabebeginn die Aufgabenstellung ("Beschreibung") und verknüpfte Dateien (z.B. Klausurbögen) nicht sichtbar sind.
6. Muss ich die "Anmerkungen im PDF"-Funktion nutzen?
Natürlich nicht. Die Korrektur online im Browser direkt in der Lösungsdatei ist nicht jedermanns Sache. Allerdings ist die automatische Übermittlung der Korrektur an die Kandidat/-innen und die damit verbundene "Online-Klausureinsicht" einigermaßen komfortabel, Darüber hinaus gibt es eine zentrale Ablage aller Lösungen und Bewertungen, die entsprechend gesichert bzw. exportiert werden können und der Einreichungs-, Bewertungs- und Feedback-Prozess verteilt sich nicht granular in Ihrem E-Mail-Postfach.
7. Kann ich alle Abgaben auf einmal herunterladen?
Wenn statt der "Anmerkungen im PDF"-Funktion z.B. Kommentare als Feedback genutzt werden, gibt es in der Aufgabe die Möglichkeit (Zahnrad oben rechts auf der Aufgabenseite), alle Abgaben herunterzuladen. Dann bekommt man ein *.zip-Archiv mit Unterordnern je Kandidat/-in, in denen sich die Lösungsdateien befinden. Diese kann man z.B. ausdrucken und dann "auf Papier" korrigieren, wenn das die bevorzugte Arbeitsweise ist.
8. Was ist bei Bewertungen zu beachten?
Jede online bewertete Lösung wird beim Speichern "bewertet" und diese Bewertung ist für den/die Prüfungskandidat/-in sichtbar. Wenn Sie mehrere Bewertungsrunden planen (um z.B. nach Sichtung aller Lösungen eine Anpassung der Bestehens- und Notengrenzen vorzunehmen), deaktivieren Sie die Option "Teilnehmer/innen benachrichtigen" im Bewertungseditor, damit die Kandidat/-innen nicht automatisch über die Bewertung informiert werden.
Alternativ können Sie bereits im Vorfeld bei der Konfiguration der Aufgabe im Abschnitt "Systemnachrichten" die Teilnehmendenbenachtichtigung deaktivieren.
Geben Sie vorher bekannt, dass evtl. für Kandidat/-innen sichtbare Erstbewertungen nicht automatisch auch den endgültigen Bewertungen entsprechen.