Abschnittsübersicht

    • Trend 1: Der Anteil der zirkulären Wertschöpfungsprozesse wird in Zukunft deutlich zunehmen.
    • Dieser Trend wurde einerseits aus der Analyse technologischer Entwicklungen (Decarbonisierung, Energiewende,...) und andererseits aus der Analyse ökologischer Entwicklungen herauskristallisiert.

      Aus der Ökologiesicht steht dahinter die Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft:

      Dimensionen des Umbruchs (WBGU, 2016, S. 15f)
      −Erhalt der natürlichen Lebensbedingungen
      −Sicherstellung substanzieller (Grundsicherung), politischer und ökonomischer Teilhabe
      −Pluralität der Transformationspfade

      Handlungsfelder (WBGU, 2016, S. 18f und 28f), (EU, 2019c, S. 24f):
      Dekarbonisierung, Energie und Klimaschutz – Mobilität und Verkehr – Städtebau – Anpassung an den Klimawandel – Armutsbekämpfung und sozioökonomische Disparitäten – Urbane Gesundheit – Materialien und Stoffströme – Urbane FlächennutzungZentraler Ansatz (UMSICHT, 2017) sowie (EU, 2019a, S.8ff), (UBA, 2020)−Zirkuläre Wirtschaftweitere in Zusammenhang sind: Cradle-to-Cradle, Urbane Produktion, Postwachstums-gesellschaft etc.

      Der Ansatz der Zirkulären Wirtschaft basiert auf folgenden Grundprinzipien: Effizienz – Suffizienz – Konsistenz
      Effizienz: Sie richtet sich auf eine ergiebigere Nutzung von Materie und Energie, also auf Produktivität von Ressourcen.
      Konsistenz: Sie richtet sich auf naturverträgliche Technologien, welche die Stoffe und die Leistungen der Ökosysteme nutzen, ohne sie zu zerstören (beispielsweise abgebildet durch Zertifikate wie Fair Trade, Grüner Knopf etc.)
      Suffizienz: Sie richtet sich auf einen geringeren Ressourcenverbrauch durch eine Verringerung der Nachfrage nach Gütern.

      Unterschied zur herkömmlichen (linearen) Wirtschaftsweise (UBA, 2020, S. 10f), (UMSICHT, 2017, S. 19f)
      1. Stellt den Wert von Gütern und Materialien sowie die mit ihnen verbundenen Umweltwirkungen in den Mittelpunkt; orientiert an den planetaren Grenzen
      2. Im Gegensatz zur linearen Durchflusswirtschaft, die seit Anbeginn der Industrialisierung auf die Gewinnung von Rohstoffen, die Produktion und den Warendurchsatz als Zielgrößen und Wohlstandsgaranten ausgerichtet ist

      Zentrale Herausforderungen für die Umsetzung des Ansatzes der zirkulären Wirtschaft (UMSICHT, 2017, S. 11f)
      1) Entwicklung kreislauffähiger Produkte
      2)Steigerung des zirkulären Anteils in der Warenproduktion
      3)Weiterentwicklung von Sortier-, Trenn-und Aufbereitungstechnologien
      4)Entwicklung einer langfristigen Rohstoffstrategie
      5)Verminderung von Materialverlusten bzw. schnelle Abbaubarkeit
      6)Gewinnung von Rohstoffen aus regenerativen Quellen, wenn eine Kreislaufführung nicht möglich ist

      Der Trend löst Veränderungen u.a. aus bei:

      -der Ressourcennutzung: Effizienz, Suffizienz, Konsistenz
      -Produktdesigns und Produktionsverfahren etc.
      -Geschäftsmodellen
      -etc.

      Die zitierten Quellen UBA (2020) und UMSICHT (2017) können Sie auf dem Temp-Laufwerk nachlesen (O:\TEMP\_Alle_ThinkTank_THGA_2030).

    • Beschreibungen

      -          Wird sehr wichtig, Recycled kann aber nur das werden, was im Wirtschaftskreislauf drin ist.

      -          Ambivalenz zwischen gesellschaftlich ökologischem Bewusstsein und Rohstoffnutzung

      -          2 x Mein Bereich wird dadurch nicht beeinflusst

      -          Der Trend betrifft alle Fachbereiche der Hochschule

      -          Urbane Produktion nimmt an Bedeutung zu

       

      Handlungsempfehlungen

      -          Als Geschäftsmodell wird Circular Economy(CE) wichtiger werden. Allerdings kann CE nicht alle Probleme lösen. Die Lösung liegt in der Kombination aus primär und Sekundärsektor.

      -          Hochschule muss authentisch handeln

      -          Wird das zentrale Thema der Rohstoffversorgung sein!

      -          Die Nachfrage nach Forschungsleistungen durch Unternehmen wird zunehmen

      -          Das Thema wird in die Zukunft stark von der Politik unterstützt (European Green Deal)

      -          Integration sozialer Aspekte in Zirkularität; gesamter mine-life-cycle

      -          Interdisziplinären Fokus; Matrix-Beziehungen zwischen WBs und anderen HS; längerfristige Ziele; Themen großer Unis meiden

      -          Möglichkeit des life-cycle-assessments(Ökobilanz) für Studierende schaffe


    • Trend 2: Kein Fachgebiet kommt noch ohne digitale Inhalte und Methoden aus.
    • Was steckt hinter dem Megatrend Digitalisierung im Licht von Bildung und Hochschule?
        • Verstärkung des Megatrends zur Bildungsgesellschaft durch Digitalisierung (3)
        • Notwendiges Wissen zunehmend frei digital verfügbar, abgekoppelt von akad. Instit. (3)
        • Zunehmende Nutzung digitaler Medien bei zeit- und ortsunabhängiger Wissenvermittl. (3), (6), (7)
        • Durch dig. Medien auch zunehm. Internationalisierung von Studium, Lehre, Forschung (3); Durch Vernetzung interkult. Lernerfahrungen
           sammeln, internat. Perspektive gewinnen (7)
        • Digitalisierung: freier Zugang zu Wissen, entgrenzte Komm.-mögl., Vernetzung (3), (4)
        • Digitale Technologien (z.B. in Form von Videos) passen Lernwege und –geschwindigkeiten individuell an; Lehrender in Rolle des
          Lernbegleiters (4), (5)
        • Digitalisierung vereinfacht Studierenden- und Alumnibetreuung (4)
        • Bei „Digitalisierung der Lehre“ muss bei allen Studierenden Zugang und Umgang gewährleistet sein, sonst neue soziale Schere
          (Digital Divide) (6)

      Quellen: (3) Aus „Die Hochschule der Zukunft“, (4) Aus „Zukunft und Aufgaben der Hochschulen“, (5) Aus „Hoschulen der Zukunft“, (6) Aus „AHEAD – Internationales Horizon-Scanning“, (7) Aus „The Digital Turn“


      Der Trend löst Veränderungen aus u.a. bei:

      -Mensch-Maschine-Interaktion (KI)
      -Umgang mit großen Datenmengen
      -digitalen Geschäftsmodellen
      -Bedeckung des enormen Energiebedarfes, vor allem aus erneuerbaren Quellen
      -etc.

    • Beschreibungen der Herausforderungen

      -          Gerade die CE (Circular Economy) muss auf die Digitalisierung zurückgreifen. Nur so können die Wirtschaftskreisläufe geschlossen werden.

      -          Das OZG wird die Verwaltung der Hochschule in den nächsten Jahren nachhaltig verändern (Onlinezugangsgesetz =
                 Bis Ende 2022 müssen öffentliche Verwaltungen Verwaltungsleistungen digital anzubieten.)

      -          Gerade im Hinblick auf die Corona-Situation spielt die Digitalisierung eine essentielle Rolle im Hinblick auf virtuelle Mobilität und
                  internationale Aktivitäten

      -          Digitalisierung ist für jedes Fachgebiet relevant - Lehrmethoden müssen beiden Formaten (Online und Präsenz) gerecht werden

      -          Alle Fächer brauchen Inhalte zu Big Data, KI, Digitalisierung

      -          Es geht nicht ohne und es wird auch nicht mehr akzeptiert

      -          Abrufbarkeit von Controllingzahlen

      -          Nachhaltige Energieversorgung

      -          Ortsunabhängige Lehre mag sinnvoll sein. Aber ist zeitlich asynchrone Lehre wirklich einer Hochschulausbildung angemessen?

       

      Handlungsempfehlungen

      -          Die THGA muss Zugang zu den Finanzierungsquellen anderer Hochschulen bekommen. Ansonsten entsteht ein Rückstand

      -          Das entspricht sicher dem Megatrend Digitalisierung, man muss aber auch die haptischen Aspekte berücksichtigen: Lösung: "Blended Inhalte".

      -          Status Quo der digitalen Entwicklung im Blick behalten = Schritt halten

      -          Wir müssen in der Lehre die gleichen Techniken beherrschen wie die Unternehmen

      -          Lehrende stärker in Digitalkompetenzen weiterbilden

      -          Die THGA benötigt z.B. ein VR-Labor

      -          Nachhaltigkeitsgedanken sollten sehr starken Niederschlag im Studienangebot erhalten

      -          regelmäßiger Austausch über Tools

      -          Kurzworkshops: Tools kennenlernen/ neue Tools vorstellen

      -          Der Bereich Elektro- und Informationstechnik kann die Themen Digitalisierung, IT-Sicherheit usw. in der Lehre die anderen WBs unterstützen.

      -          Digitale Zugänge zu Studierenden vereinfachen und vereinheitlichen

      -          Zugänge von Studierenden zu Hard- und Software gewährleisten

      -          Modernisierung Labore/digitale Ausstattung; Verbesserung der Arbeitsmittel

      -          Personelle Ressourcen stärken

      -          mehr digitale Literatur

      -          eigener, von MA pflegbarer Internetauftritt der Fachbereiche; Verlinkung von Zentralseite (ergänzt DB)

       



    • Trend 3: Die Veränderungen der Arbeitswelt erfordern "Future Skills".
    • Diesen Trend haben wir bereits am 26. Januar 2021 mit Ihnen diskutiert. Weitere Beiträge zu dem Thema sollten sich daher unbedingt auf die dortige Diskussion beziehen. Die vollständigen Unterlagen zum 26. Januar 2021 finden Sie unter O:\TEMP\_Alle_ThinkTank_THGA_2030\20210126 - 2. Workshop.

    • Dieser Trend leitet sich vor allem aus den Anforderungen des Arbeitsmarktes hinsichtlich Ingenieurwissenschaftlicher Akademiker ab.

      Der Trend löst Veränderungen aus u.a. bei 
      -Vermittlung von Data-Literacy-Kompetenzen, Schaffung neuer Lernumgebungen und agiler Innovationsräume
      -Konzipierung neuer Studiengänge und die Weiterentwicklung bestehender Curricula
      -Positionierung von Hochschulen als Weiterbildungsanbieter für digitale Transformationsprozesse
      -Vermittlung unternehmerischen Denkens: Entrepreneur- und Intrapreneurship
      -Vorbereitung auf  die VUKA-Arbeitswelt (Volatilität. Unsicherheit. Komplexität. Mehrdeutigkeit)
      -etc.

    • Beschreibungen aus dem ersten Workshop:

        -  Zumindest Management Skills sind in einigen Studiengängen bereits etabliert.
        -  Die Arbeitswelt wird nicht in eine Vor-Coronazeit zurückkehren, daher sollten Unternehmen Ihre Mitarbeitenden aktiv in die
           Umgestaltungsprozesse einbinden.
        -  Digitale Adaptionsfähigkeit haben wir mit der Umstellung auf Home Office bereits erfolgreich in Angriff genommen.
        -  Wichtige Kompetenz: Überblick behalten.
        -  Data Literacy ist ein wichtiger Baustein der "Future Skills„
        -  Lebenslanges Lernen.

      Handlungsempfehlungen aus dem ersten Workshop

        - Die Digitalisierung, aber auch die immer noch damit verbundenen sozialen Kompetenzen, müssen gelehrt werden!
        - Future Skills müssen generationsübergreifend vermittelt werden, sonst werden bestimmte Gruppen abgehängt.
        - Digitale Elemente der Kommunikation und des Transfers, der Aufbereitung und Darstellung aller Skills ist unverzichtbar.
        - Future Skills haben Relevanz in der Personalentwicklung.
        - Digital Gender Gap schließen.
        - Die Studiengänge müssen regelmäßig an die Entwicklung neuer Technologien angepasst werden, d.h. auch um neuen
          Schwerpunkte erweitert werden (Bsp. KI).
        - Trends der Hochschule in Daten und Fakten sichtbar machen.
        - Transparenz und Kommunikation in der Wissenschaft als Lehrinhalt.
        - Beratung/Begleitung Hochschulangehöriger zur Reduzierung der Ängste durch Anforderungen der VUKA-Arbeitswelt.
        - Datenschutz; Video Kompetenzen; Lizenzen für Online Content Plattformen; VR- Präsentationen von Projektergebnissen
        - Ohne Präsenzveranstaltungen sind Online-Vorlesungen sinnlos; Studierende werden abgehängt.