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  •   Aus dem altgriechischen stammend meint Didaktik die Lehre bzw. lehren und beschäftigt sich als Teildisziplin der Pädagogik mit der Wissenschaft der Lehre und des Lernens.

    Der Theologe und Philosoph Johann Amon Comenius (1657) unterscheidet Didaktik, die „Lehrkunst", von der „Lernkunst" (Mathetik).

    Didaktisch Lehren meint die zielgerichtete und geplante Organisation von Erfahrung (vgl. Treml, A.K., 2000: 82ff.).

       
      

    Auch wenn in mancher Literatur das Lernen als Mathetik von der Didaktik strikt getrennt wird, so konstatiert man einen logischen Zusammenhang beider Begrifflichkeiten (vgl. Winkel, 1995).
    Der Erziehungwissenschaftler Wolfgang Klafki leistete einen großen Beitrag für das Verständnis und die Einordnung einer bildungstheoretischen Didaktik.

    In den folgenden Kapiteln sollen die Begrifflichkeiten der Didaktik und insbesondere der Mediendidaktik tiefergehend erörtert werden.

    • Das didaktische Dreieck symbolisiert das Beziehungsgeflecht zwischen den Lehrkräften, den Lernenden und dem zu vermittelnden Lerninhalt.

      Die Lehrkraft nimmt dabei eine vermittelnde Rolle ein, die über verschiedene Methoden und Modelle den Lerninhalt zu den Lernenden transportiert.

      Die Lernenden begegnen dem Lerninhalt (bei gutem didaktischen Design) mit Neugier und Interesse und sehen im Lehrenden eine Bezugsperson, die Hilfe leisten kann und bei der Erarbeitung von Inhalten unterstützt.


      Der Lerninhalt besitzt eine Relevanz und fordert Lehrende und Lernende zur Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand auf und stellt aufgrund seiner Komplexität Ansprüche an Vermittlung und Aufnahme.

        
         


    • Für die Konstruktion und die Konzeption von Unterricht sind die drei Phasen der Analyse, der Reduktion und der Sequenzierung hilfreich.

      Vereinfacht beschrieben geht es in einer Analyse um eine erste Auswahl von für das Lernthema zentralen Aspekten.

      Die Reduktion, wie in 1.3.1 konkreter beschrieben, bricht komplexe Aspekte und Inhalte auf den Kern bzw. auf die für das Verständnis wesentlichen Inhalte herunter.

      Die Sequenzierung legt dann eine Art Reihenfolge fest, in der bestimmte Lernphasen und –schritte durchlaufen werden sollen.

      Jede Phase unterliegt dabei immer den Voraussetzungen der Zielgruppe, ihrem Vorwissen und allgemeinen Rahmenbedingungen des Lehr- und Lernsettings.

       
       
       

    • Die didaktische Reduktion beschreibt eine quantitative und qualitative Anpassung von Lerninhalten an eine Zielgruppe.

      Es werden zumeist die wesentlichen Inhalte und Kernaussagen bestimmter Lernthemen herausgefiltert, so dass ein komplexes Thema verständlich und angemessen aufbereitet werden kann.

      Es geht dabei jedoch um fachliche Richtigkeit, die Möglichkeit auf das fachliche Wissen aufzubauen und eine Angemessenheit im Hinblick auf die Zielgruppe und deren Vorwissen sicherzustellen.

      Quantitativ reduzieren meint in diesem Zusammenhang eine Schwerpunktsetzung bei komplexen Thematiken, ohne dabei Transparenz und Nachvollziehbarkeit beim Lernenden zu vernachlässigen.

      Qualitativ reduzieren beschreibt die Art und Weise, wie der Lerninhalt zum Lernenden transportiert wird bzw. welche Methodik angewandt wird, um z.B. abstrakte Inhalte veranschaulicht darzustellen (u.a. über Medien).

       
       

      Lehner (2020: 14f.) schlägt eine „praktikablere“ Unterscheidung in curriculare (den Lehrplan betreffend) und vermittlungstechnische Reduktion vor. Curricular meint eine Reduktion auf wesentliche Inhalte und Themen, vermittlungstechnisch „[…] zwischen dem Kern und Rand eines Sachverhaltes“ (ebd.: 14).


    • Das didaktische Konzept des Constructive Alignment (vgl. Biggs, 1996) ist Grundpfeiler der Bologna Reform von 1999 und stellt ein ergebnisorientiertes Lerndesign mit Kompetenzorientierung in den Vordergrund. Das Formulieren von klar definierten Lernzielen und die Ausrichtung der Prüfung an den Lernergebnissen spiegelt in diesem Konzept den Kerngedanken wider.

      Lernende richten ihr Lernen an den Prüfungsanforderungen aus, so dass es einer konstruktiven Abstimmung zwischen Lernzielen, Lehr- und Lernmethoden und Prüfungsmethoden bedarf. Dies gewährleistet Transparenz und kann Frustration auf Seiten der Lehrenden und Lernenden verhindern.

      Lernziele und Prüfungsform sind beim Contructive Alignment vor Aufbau, Struktur und Inhalten der Lehrveranstaltung festzulegen.





       
       
       

      Die Bewertung von (Lern-)Leistung sollte sich im Sinne des geistigen Vaters des Konzeptes, John Biggs, auf den Outcome konzentrieren und nicht auf die bloße Replikation von Wissen. Es gilt anwendungsbezogen und handlungsorientiert zu prüfen, mit dem Ziel eine gezielte Kompetenzerweiterung bei den Lernenden zu generieren.
      Tipps, Tricks und weiterführende Informationen für Lehrende und Interessierte zu einer Umsetzung finden sich in dieser Zusammenfassung der TUM München.
      Reinmann (2018: 6) kritisiert das Constructive Alignment und seine Bedeutung für die Hochschuldidaktik:
      „Es wird überdehnt zu einem universalistischen Prinzip in der Hochschullehre und es wird instrumentalisiert zu anderen Zwecken als didaktischen. Wer die didaktisch schlüssige Verbindung von Zielen, Lehren und Prüfen als alles beherrschendes Verfahren einsetzt, transformiert Bildung in Training und macht aus Lehrenden und Studierenden gleichermaßen Objekte von Interventionen.“