Didaktisches Design
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Kursthemen
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Was bedeutet Didaktisches Design eigentlich?
Grundsätzlich umfasst die Begrifflichkeit "Didaktisches Design" alle Prozesse, die mit der Planung, Steuerung und Implementierung von Lehr- und Lernszenarien zu tun haben. Die Gestaltung von didaktisch zielgerichtetem Unterricht ist dabei immer in Abhängigkeit von Zielgruppen, Methoden und der allgemeinen Organisation und Umsetzung zu betrachten und zu analysieren.Lerntheoretische Erkenntnisse und Theorien dienen Lehrenden hierbei als Grundlage und Hilfsmittel, entsprechende Settings zu konzipieren und zu realisieren. Die Begrifflichkeit "Didaktisches Design" ist vom englischsprachigen "Instructional Design" hergeleitet und kann nach Ballstaedt (1997: 12) als „[...]planmäßige und lernwirksame Entwicklung von Lernumgebungen (…) auf wissenschaftlicher Grundlage“ bezeichnet werden.Warum sollten Lehrende didaktische Designs nutzen?
Um Lehr- und Lernziele zeitgemäß und zielgruppengerecht vermitteln zu können, bietet sich der Rückgriff auf entsprechende didaktische Modelle und Theorien an. Lehr- und Lernprozesse haben sich nicht zuletzt durch die Digitalisierung unseres Bildungssystems, dessen Vernetzung und die damit einhergehende Flexibilisierung von Lernprozessen stark verändert. Die technische Entwicklung hat maßgeblichen Einfluss auf Kommunikations- und Informationsprozesse in der Gesellschaft und stellt damit auch Bildung und letztlich unsere Lehrenden vor Herausforderungen. Der veränderte Bedarf und die vielfältigen Möglichkeiten, z.B. orts- und zeitunabhängig, Lehre und Lernen zu gestalten, birgt Risiken und Chancen für jeden Einzelnen in sich. Gutes didaktisches Design hilft letztlich diese Chancen wahrzunehmen, Risiken zu minimieren und Unterrichtsprozesse optimal gestalten zu können.Lehrende haben jedoch auch die Chance, individuelle Präferenzen und Herangehensweisen, unterschiedliche Methodiken oder z.B. bestimmte Veranstaltungsformen zu wählen, die Ihren Lehr- und Lernzielen Rechnung tragen, ohne dabei einen Qualitätsverlust in der Vermittlung der Lerninhalte zu riskieren und Bedürfnisse der Lernenden außer Acht zu lassen. Denn bei allen lerntheoretischen Erkenntnissen und Theorien zu dieser Thematik, gibt es nicht den einen richtigen Weg zum Ziel, sondern vielmehr unterschiedlichste Modelle und Methodiken, die u.a. in diesem Kurs hier vorgestellt und erläutert werden sollen. -
Umsetzen, Anpassen, ErweiternReflektieren, Evaluieren, OptimierenLehrkompetenz, Interagieren, SelbstlernphasenInhalte, Methoden, Lehr- und LernräumeRahmenbedingungen, Lehrperson, Zielgruppe, Lehrkonzept
Welche Schritte helfen Ihnen als Lehrperson ein geeignetes didaktisches Design zu entwicklen und umzusetzen?Diese Frage soll nachfolgend erörtert und anhand der oben genannten 4 Stufen der Planung beleuchtet werden.Konzeptionelle Überlegungen sind hierbei Ausgang und Grundlage entsprechender Gestaltungsprozesse und stehen konkreten inhaltlichen Planungen vor.Gestaltungsgrundlage: Die Konzeption
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- 1. Konzeption
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- Einrichtungen & Curricula
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- Infrakstruktur & Zentrale Einrichtungen
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- Curriculare Rahmenbedingungen
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- Lehrperson und Zielgruppe
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- Lehrkonzept entwickeln
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- Lehr- und Lernformate
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Lerninhalte vermitteln - Was und wie?In diesem Abschnitt sollen Ihnen konkrete Handreichungen, Hilfestellungen und Empfehlungen zu der Aufbereitung von Lehr- und Lerninhalten sowie zu den wesentlichen Kompetenzen, Fähigkeiten und Methodiken der Vermittlung erläutert werden.Die Erläuterungen sollen unterschiedliche Lehr- und Lernsettings berücksichtigen, verschiedene Zielgruppen, deren Bedürfnisse und Motivationen aufgreifen.Der Methodenkoffer und die Möglichkeiten der Inhaltsvermittlung sollen innovative und erprobte Wege aufzeigen, Lernprozesse zu gestalten und in Ihrem Sinne zu optimieren!-
- 2. Vorbereitung
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- Lehr- und Lerninhalte
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- Didaktisch reduzieren - Wie genau?
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- Methodik & Vermittlungsphasen
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- Einstiegsphase
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- Erarbeitungsphase
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- Anwendungs- und Transferphase
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- Schlussphase
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- Methodisch-didaktisch vermitteln - Ein Fazit
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- Methodenkoffer - Links & Literatur
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- Lehr- und Lernräume
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- 3. Durchführung
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- Präsentieren & Moderieren
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- Motivation & (Inter-)Aktivität
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Evaluation & Feedback
Evaluationsprozesse sind mittlerweile Standard und ein wichtiges Element, Lehr- und Lernprozesse auszuwerten, zu analysieren und anzupassen.Feedback kann dabei zu verschiedenen Zeitpunkten eingeholt werden, z.B. auch während einer Veranstaltung oder eines Semesters. Auch die Art und Weise Feedback einzuholen und zu geben, soll beleuchtet und entsprechende Methoden vorgestellt werden.Die verschiedenen Möglichkeiten der Erhebung und Auswertung von Feedback und die Bedeutung von Evaluationsprozessen schließen damit die 4 Planungsstufen des didaktischen Designs ab!-
- 4. Auswertung
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- Lehrevaluation
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- Feedback & ARS
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- Selbstreflexion
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Best Practice - Welche Lehr- und Lernszenarien sind erprobt?
Die zuvor erläuterten Phasen eines didaktischen Designs helfen Ihnen ein Lehr- und Lernszenario Ihrer Wahl zu planen, umzusetzen und zu optimieren.Aufgrund unzähliger, z.T. sehr innovativer Umsetzungsformen von Lehre und Lernen sollen Ihnen nachfolgend einige Beispiele als Ideengebung, Anreiz und Hilfestellung diesbzgl. dienen.Es ist nach wie vor wichtig zu erwähnen, dass es nicht ein richtiges Szenario gibt, sondern sehr viele Variablen, Abhängigkeiten, infrastrukturelle sowie technologische Rahmenbedinungen, (curriculare) Vorgaben und z.B. auch individuelle Präferenzen & Kompetenzen bei der Umsetzung von Lehre und der Gestaltung von Lernen eine Rolle spielen!Die folgende Liste von Best-Practice Beispielen wird stetig erweitert und soll einen Einblick über erprobte Praxis bieten!-
- Lehr- und Lernszenarien & Didaktische Tipps
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Sich selber zu reflektieren, seine Stärken und Schwächen zu kennen und seine eigene Rolle zu definieren, sind u.a. wichtige Faktoren den eigenen Lehrstil zu finden und umzusetzen.


Welches Lehr- und Lernformat wollen/können Sie wie umsetzen?
Welche Lehr- und Lernformate gibt es eigentlich?
Synchrone oder Asynchrone Vermittlung - Was ist das und vielleicht mischen?
Blended Learning - 
Nachdem Sie die Konzeption Ihrer Lehrveranstaltung abgeschlossen haben, gilt es nun die entsprechenden Inhalte vorzubereiten und auszuwählen, diese didaktisch angemessen zu reduzieren und geeignete Methoden für die Vermittlung zu finden! 



Sie können anfangs eine These oder auch eine Ausgangsfrage in den Raum stellen, die Studierenden abstimmen lassen und sich damit ein Meinungsbild einholen und erste Diskussionsgrundlagen schaffen. Auch ein kurzes Feedback zum aktuellen Wissensstand kann so erhoben werden! Die Abstimmung kann auch digital erfolgen, näheres dazu (inkl. Tool an der THGA) finden Sie in
In der Einstiegsphase ist es auch empfehlenswert, kurz Ziele der Einheit und gewünschte Lernergebnisse zu kommunizieren bzw. zu skizzieren und somit Transparenz und Nachvollziehbarkeit herzustellen. Dies kann auch motivational bei den Lernenden einen Unterschied machen, Orientierung bieten und einen roten Faden erkennen lassen.
In dieser Phase geht es
nach dem erfolgten Einstieg nun um konkrete Lerntätigkeit! Studierende bekommen Verantwortung übertragen und initiieren alleine, in Partner- oder Gruppenarbeit entsprechende Lernvorgänge.
Diese Phase, die sich nahtlos an die vorherige Erarbeitungsphase anschließt, kann man auch als Übungsphase bezeichnen! Studierende sollen nun das erarbeitete Wissen/die Problemlösestrategie anwenden und überprüfen!
Kooperatives Lernen und kollaboratives Lernen sind zwei verschiedene Ansätze, bei denen Studierende gemeinsam lernen, aber sie haben unterschiedliche Schwerpunkte und Ziele.
Der Abschluss einer Lehr- und Lerneinheit dient dazu, das erworbene Wissen, die Erkenntnisse und evtl. Fragen und Probleme aufzugreifen, in zukünftige Veranstaltungen überzuleiten und schließlich zusammenzufassen. Nutzen Sie die Schlussphase einer Veranstaltung zur Reflexion, für Feedback und weiterführende Informationen zum Lerngegenstand und ihrer Veranstaltungsreihe.
Welche Lehr- und Lernräume gibt es?
Virtuelle Lernumgebungen beziehen sich auf digitale Räume, in denen Unterricht und
Lernen online stattfinden. Diese Art von Umgebung kann virtuelle
Klassenzimmer, Webinare oder Online-Kurse umfassen und ermöglicht es
Studierenden und Lehrpersonen, mithilfe verschiedener Technologien (wie u.a. Videokonferenzen oder webbasierten Tools) auf Distanz miteinander zu
interagieren.
Hybride ("vermischte") Lehr- und Lernräume beziehen sich auf eine Kombination aus physischen und virtuellen Lernumgebungen. In dieser Art von Umgebung finden einige
Teile der Lehre vor Ort und andere Teile online statt.
Dies kann auch gleichzeitig (synchron/live) geschehen, wenn Studierende entweder online, oder auch vor Ort Zugang zu einer Veranstaltung haben! Streng genommen ist dies auch der Unterschied zum "Blended"-Learning, wo es klar voneinander getrennte Präsenz- und Onlinephase gibt! Häufig wird hybride Lehre synonym mit Blended Learning verwendet, was fachlich allerdings nicht korrekt ist und hier entsprechend auch unterschieden wird!
Neben der Selbstreflexion hilft hier auch sicherlich der Blick von außen und Feedback von Freunden, Kolleg*innen und Ihrer Zielgruppe, den Studierenden, selbst! Wie gut gelingt es Ihnen z.B. durch Körpersprache, Mimik, Gestik und sprachlichen Duktus Ihre Inhalte zu vermitteln und Ihr Publikum zu aktivieren und zu motivieren?
Lehrperson gilt es Inhalte anschaulich, interessant und auch inspirierend zu vermitteln! Dies kann über eine gute Präsentationsfähigkeit von Inhalten gelingen, aber auch über eine didaktisch-methodische Moderation von Erarbeitungs- und Anwendungsphasen innerhalb einer Lerneinheit!
Aus Erfahrung kann man sicherlich behaupten, dass Motivation unglaublich wichtig ist, wenn es um die Aneignung und Anwendung von Wissen geht! Motiviertes Lernen, aktive Teilhabe und damit Interesse am Lerngegenstand sind essentielle Faktoren, um die eigenen (Lern-)Erfolge und letztlich die Kompetenzentwicklung maßgeblich positiv zu beeinflussen!
Mit intrinsischer Motivation bezeichnet man einen inneren Antrieb. Man will etwas und ist bereit dafür Kraft und Energie zu investieren. Frustrationstoleranz und Ausdauerfähigkeit kennzeichnen diese Form der Motivation. Bestimmte Tätigkeiten macht man einfach gern, weil sie Spaß machen,
sinnvoll oder herausfordernd sind oder einen schlicht interessieren!
Extrinsische Motivation basiert auf äußeren Reizen bzw. externen Anreizen. Extrinsische Motivationsquellen
können z.B. der Wunsch nach Belohnung (Bezahlung der Arbeit) oder das
Vermeiden einer Bestrafung (schlechtes Prüfungsergebnis) sein. Die Aussicht auf etwas oder die Vermeidung von Konsequenzen sind somit zentrale Punkte bei extrinsisch motivierten Personen!
Die Art der Aufgabe kann auch entscheidend sein, um Motivation entwickeln zu
können. Bei den einen ist es eine klare Definition und überschaubare
Struktur einer Aufgabe, deren erfolgreicher Abschluss sie dann motiviert.
Bei Anderen kann es umgekehrt auch gerade der fordernde Charakter und der
ungewisse Ausgang eines Auftrags sein, der sie anspornt...
Nicht die Art der Aufgabe ist hier entscheidend, es ist die Wirkung im
sozialen Umfeld, die mit der Bearbeitung der Aufgabe verbunden ist. Für
die einen ist das sichtbarer Erfolg und die damit einhergehende
Heraushebung vor Anderen. Für Andere ist es nicht ihr Status in der
Gruppe, sondern das Erleben eines guten Miteinanders und die
Möglichkeit, sich in einen größeren Sinnzusammenhang einzubringen, sich
für etwas Gutes engagieren zu können.
Die aktive Auseinandersetzung und Teilhabe am Unterrichtsgeschehen ist wichtig, unterscheidet sich dennoch von der Begrifflichkeit Interaktivität. Interaktivität setzt den Fokus auf ein Miteinander und das Interagieren zwischen Individuen oder zwischen Individuen und Technologie! Interaktivität wird oft als die Fähigkeit einer Person definiert, auf die Aktionen
oder Ausgaben eines Systems oder einer Anwendung zu reagieren. 
Rückmeldungen sind wichtig, da dadurch Transparenz und Verständis vermittelt werden kann, sofern dies konstruktiv und zielgruppengerecht geschieht! Feedback kann dabei auf unterschiedliche Art und Weise erhoben und gegeben werden. Nachfolgend sollen zentrale Punkte von konstruktivem Feedback zusammengefasst und Ihnen Möglichkeiten und Tipps zur Umsetzung bzw. Anwendung gegeben werden! Es wird noch unterschieden zwischen Feedback selber geben und Feedback bekommen und nutzen.
Generell gilt es zu überlegen, ob Sie Feedback anonym oder mit einer Person verbunden erheben möchten!
Einzelne Punkte zu dieser Thematik überschneiden sich mit den bereits beschriebenen Lehrkompetenzen, der eigenen Rolle in Lehr- und Lernszenarien sowie Aspekten der Methoden- und Sozialkompetenz! Dennoch soll die Reflexion als Gegenstand einer ganzheitlichen Evaluationsmaßnahme hier nochmal gesondert betrachtet und zusammengefasst werden!
Folgende wesentliche Punkte sind hier zu nennen:
Aichner, R., Fleischmann, A., Gluth, C., Popp, D., & Strasser, A.
(o. J.): Grundprinzipien und Erfolgsfaktoren guter Lehre. (ProLehre,
Hrsg.). Abgerufen am 29. Juli 2020 von